Hochtour mit Helmut, Rudi, Tobi und Klaus

auf den Hohen Seeblaskogel, 3235 m,

am 26. / 27. August 2015

 

Helmut hatte mal wieder einen Tourenvorschlag. Für eine 2 bis 3 Tage dauernde Schönwetterphase in den Alpen, schlug er eine knackige Tour auf den Hohen Seeblaskogel in den Stubaier Alpen in der Nähe des Ötztales vor. Schnell war eine Gruppe mit Helmut, Rudi, Tobi und Klaus beisammen, die an einem Mittwoch, Donnerstag, den weiten Weg nach Gries im Sulztal auf sich nahmen. Den Hohen Seeblaskogel 3235 m hatte noch keiner von uns bestiegen. Es ist eine mittelschwere Bergwanderung mit hochalpinem Charakter von insgesamt 1600 m Höhenunterschied durch zum Teil steiles Kar und Blockgelände, das einiges an Kondition erfordert. Deshalb nahmen wir uns vor, am ersten Tag zur Winnbachseehütte zu wandern und erst am zweiten Tag zum Hohen Seeblaskogel aufzusteigen.

In aller Herrgottsfrühe fuhren wir vom Bodensee über die Rheintal-Autobahn und den Arlbergpass ins Oetztal, bis wir Längenfeld erreichten und dort links abbogen nach Gries im Sulztal.

Bilder von Helmut und Klaus

 

Wir parken nicht im Tal, sondern auf einem kleinen Parkplatz knapp 200 m oberhalb von Gries

Gegen 10 Uhr starten wir bei strahlendem Sonnenschein unsere Wanderung zur Winnebachsee-Hütte.

 

Blick von dem kleinen Weiler Winnebach auf Gries im Sulztal.

Unser Parkplatz liegt in 1640 m Höhe am Waldhang.

 

Schon nach kurzem Marsch in der prallen Sonne kehren wir durstig in ein kleines Restaurant in Winnebach ein. Ein kühles Hefe-Weizen ist da ein wahrer Segen.

 

Hier duftet es intensiv nach Kiefern! Nach einer halben Stunde flotten Aufstieg eine kleine Trinkpause und der Blick zurück vom Geiernhag auf die Kette der Kogelberge.

 

Der Wanderweg zur Hütte ist komfortabel und ohne Schwierigkeiten. Auf den "Grießern" einem Schotterhang in 2100 m Höhe, herrscht ordentlicher Wanderbetrieb. In der Ferne winkt uns schon der Hohe Seeblaskogel.

 

So langsam kommen wir aus den "Grießern" heraus und erreichen die obere Baumgrenze. Rudis Blick geht hinunter in das großartige Winnebachtal.

 

Es herrscht reger Ausflugsbetrieb auf dem Weg zur Winnebachseehütte. Hier die Winnebachalp, beliebter Rastpunkt und Schutzhütte direkt am Wanderpfad.

 

Helmut freut sich sehr über das großartige Wetter und auf ein kühles Weizen in der Winnebachseehütte.

Zum Greifen nah thront sie über uns.

 

Das ist sie, die Winnebachseehütte in 2362 m Höhe in der Hitze der prallen Nachmittagssonne. Wir klarieren uns ein und nehmen einen Mittagsimbiss zu uns. Dann ist "Freetime" angesagt. Rudi und Tobi entschließen sich zu einem kleinen Abstecher auf den Hausberg der Hütte, zur Ernst Rimml Spitze. Helmut und ich, wir bleiben in der Nähe der Hütte und genießen das umgebende Panorama.

 

Gegenüber von der Winnebachseehütte der Rötkogel 2708 m und der Bachfallenwasserfall der vom Bachfallenferner gespeist wird.

 

Die Winnebachseehütte und der Bachfallen-Wasserfall vor dem Rötkogel gesehen vom Westufer des Winnebachsees.

 

Kleiner Brunnen in Hüttennähe am Westufer des Sees.

 

Herrlich diese Ruhe und die nachsommerliche Wärme auf den Steinplatten.

 

 

Beste Gelegenheit, um sich für die morgige Tour zum Hohen Seeblaskogel, 3235 m, zu entspannen.

 

Der Winnebachsee ist sehr flach und wohl auch nicht kalt, denn einige Badende hielten es ziemlich lange im See aus.

 

Allerbeste Stimmung nach einem opulenten Abendmahl beim Rotwein in der Winnbachseehütte. Die Stube duftet noch nach frischem Kiefernholz. Hier Tobi, Helmut und Klaus.

 

Helmut und Rudi, "Ja, morgen liegt ein hübsches Stück Arbeit vor uns."

Das heisst alles in allem ca. 1000 m Aufstieg über ausgedehnte Schotterhänge und Moränen. Wir sind gespannt auf den Hohen Seeblaskogel, der im Sommer gar nicht so oft bestiegen wird.

 

Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht mit gelegentlichen Schnarcheinlagen in gefasster Stimmung 6.30 Uhr kurz vor dem Aufstieg.

Der Bachfallen-Wasserfall ist an diesem kühlen Morgen noch ein kleines Rinnsal.

 

Der entscheidende Wegweiser in 2680 m Höhe! Nachdem wir schweigsam und stetig den Hausberg erklommen haben und dann am Gletschersee des Bachfallenferners locker vorbei gelaufen sind, halten wir uns am Wegweiser links und steigen in einen steilen Schotterhang.

 

Große Freude! Den ersten harten Anstieg haben wir gut hinter uns gebracht. Wir hatten schnell Höhe gewonnen und ...

 

... genießen jetzt einen herrlichen Blick auf den Bachfallenferner und den großen Moränensee. Auch hier ist der Gletscher unübersehbar zurückgegangen, Der See hat sich in einem Schürfbecken gebildet und die umgebenden Felsen sind vom Eis blank gerieben.

 

Die Morgensonne ist mittlerweile über die Brunnenkogelgipfel gestiegen und heizt den Hang gehörig auf.

Bis jetzt ist es über Schotter und Schutt hinaufgegangen, doch bald sollte es auch blockig werden.

 

Aber erst einmal eine kleine Trinkpause und Frühstücksrast! Im Hintergrund zeigt sich schon der Grüne Tatzen Ferner.

 

Auf ca 3000 m Höhe tauchen die ersten Firnfelder auf, die wir mühelos queren konnten. Tobi steigt kräftig über das erste Blockwerk.

 

Die Stimmung ist fast euphorisch, denn wir liegen gut im Zeitlimit und das Wetter ist geradezu traumhaft.

 

Blick über den Felsenrand ...

... hinunter zur Winnebachseehütte.

 

 

Nun ist es nicht mehr weit zum Grüne Tatzen Ferner, einem kleinen Hanggletscher. Ein seltsamer Name, der wohl daher rührt, dass man von den Grasstreifen im sonst nackten Felsgebiet als grüne Tatzen sprach.

 

Hier stehe ich in 3100 m Höhe auf einem Schuttbuckel. Hinter mir breitet sich der Ferner aus.

Das ist er: der Grüne Tatzen Ferner oder besser gesagt die kümmerlichen Reste eines Gletschers, der vor kurzem noch die Mulde des ganzen Berghanges ausfüllte.

 

Der Ferner ist hier mit Blankeisstellen durchsetzt, die mit normalem Schuhwerk nur unter Gefahr zu queren sind. Wir sind froh, unsere Steigeisen mitgenommen zu haben und queren das vereiste Firnfeld problemlos.

 

Nach dem Ferner steigen wir in nord-östlicher Richtung auf einen steilen Hang zu und kletterten auf grobem Felsschotter auf ein Joch zu.

 

Der Seeblaskogel mit Gipfelkreuz ist in Sicht. Hier müssen wir auf grobem Felsblöcken noch einmal 100 m im 2. Klettergrad hinauf steigen.

 

Die Aussicht ist phantastisch. Rechts der Fallenbach Ferner und links davon die Brunnenkogelspitzen.

 

Helmut genießt die kleine Kletterei ...

... und freut sich "sakrisch", den Gipfel erreicht zu haben.

 

Die 3200 m hohe vorgelagerte Gipfelspitze südlich des hohen Seeblaskogel.

Helmut, Klaus und Tobi gegen Mittag richtig happy auf dem Hohen Seeblaskogel.

Geschenkt war die Tour nicht, darüber sind wir uns einig.

Auch Rudi ist bestens zufrieden und genießt sein Gipfelglück.

 

Wunderbare Aussicht gezoomt!

 

Ach ja, da ist sie ja wieder, die Winneseebachhütte, kaum zu sehen neben dem kleinen See

 

Der Zoom zeigt Hütte und See in der prallen Mittagssonne

 

Blick nach Westen zum Grieskogel und Strahlkogel, Gipfel, die auch bei uns auf dem "Programm" stehen.

 

Tobi, "Herr der Berge", auf dem Hohen Seeblaskogel.

 

Unterhalb des Gipfels der Grüne Tatzen Ferner. In der Ferne die Brunnenkogelspitzen.

 

Wohlverdiente Mittagspause in brütender Hitze in knapp 3000 m Höhe.